Rosneft Chef Setschin im Interview zu Sanktionen gegen Russland

Igor Setschin ist der breiten Öffentlichkeit als jetziger Chef des russischen Ölriesen Rosneft bekannt. Unter seinem Vorstand wurde die staatliche Rosneft zum größten Ölkonzern in Russland, der heute etwa fünf Prozent des weltweiten Bedarfs fördert. Setschin ist außerdem Sekretär der Präsidentenkommission für die Entwicklung des Energiesektors.

Igor Setschin gilt als einer der engsten Vertrauten vom Präsidenten Wladimir Putin. Obwohl er seit 2012 keinen politischen Posten mehr bekleidet, wird er als der zweitmächtigste Mann Russlands gehalten. Ohne den Chef vom weltgrößten an der Börse notierten Ölproduzenten Rosneft läuft nichts im russischen Ölsektor – auch wenn er selbst seine Macht am liebsten abstreitet. So erklärt er neulich in einem Interview mit der „Welt“: „Wir sind der größte Steuerzahler im Land. So gesehen verstehe ich die Verantwortung, die ich habe.“ Doch dass man ihn als zweitwichtigsten Mann im Staat bezeichnet, darüber könne er nur lachen.

Setschin: Man kann Putin nicht unter Druck setzen

Zugleich warnt Setschin die Welt vor Putin: Es sei lächerlich zu glauben, dass irgendjemand einen Druck auf den russischen Präsidenten ausüben könnte. Selbst den fallenden Ölpreis könne Russland auffangen: „Rosneft hat genug Elastizität und Vorrat. Der Preis von 60 Dollar passt uns also auch.“ Einige teure Projekte müsste das Unternehmen dann allerdings verschieben. Die fallenden Ölpreise sind auf fundamentale und situative Faktoren zurückzuführen, die zu der bestehenden Situation geführt haben. So sei das Überangebot, der unstabile Dollar-Kurs und die Fördersteigerung bei Shale-Öl für den Preisverfall verantwortlich. In der Zukunft ist die zurückgehende Produktion diejenige, die den Preis nach unten treiben.

US-Politik beschleunigen Russlands Kooperation mit China

Die US-Regierung verhängte im Zuge der Krise in der Ukraine 2014 Sanktionen, die sich, neben der Finanz- und Rüstungsindustrie, erneut gegen die Ölkonzerne richteten. Die Ausbeutung von Öl aus schwer zugänglichen Quellen sei hart getroffen. Rosneft klagt gegen die Sanktionen vom Westen und es laufen gerichtliche Verhandlungen. Allerdings können solche Maßnahmen Russlands Hinwendung zu Geschäften mit China beschleunigen. So sucht der Staatskonzern nach neuen Partnern. Noch ist unklar, wie sich die Sanktionen konkret auswirken. Man rechnet mit steigenden Kosten ,verschobenen oder sogar ausgefallenen Projekten. Vor allem würde sich längerfristig dies auf die Ölproduktion und die Modernisierung der Anlagen auswirken.

Die verhängten Strafmaßnahmen betreffen Setschin persönlich, da er eine Visa-Sperre und Kontosperren beinhalten. So darf er nicht in die USA einreisen, was ihm natürlich schwerfalle, da er Freunde dort habe. Ansonsten verfüge er in den USA weder über Vermögen noch über Konten. Das gesamte Interview können Sie hier auf Welt.de nachlesen.

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Österreich profitiert von der Osterweiterung

Nach der Osterweiterung liegt Österreich nicht mehr an der Peripherie in der Europäischen Union, sondern im Zentrum Europas. Die Wirtschaft und die Bevölkerung Österreichs profitieren stark von der Integration Mittel- und Osteuropas, vor allem durch Handelseffekte.

Die Exporte in die neuen Märkte der EU sind bedeutend gewachsen. Fast ein Viertel der Exporte gehen nach Mittel- und Osteuropa. Der Außenhandel mit diesen Ländern ist somit ein Garant für Österreichs wirtschaftlichen Wohlstand.

österreich Flagge

Es werden mehr als 7000 Arbeitsplätze pro Jahr zusätzlich geschaffen, die Inflationsrate sinkt pro Jahr um 0,2 Prozentpunkte. Das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften kann sowohl durch Investitionen in Osteuropa als auch durch den Ausbau der Produktionskapazitäten in Österreich genutzt werden.

Österreich als Top-Investor in die neuen Mitgliedsstaaten

Darüber hinaus ist die Alpenrepublik in zahlreichen mittel- und osteuropäischen Ländern der größte bzw. unter den größten Direktinvestoren. Das hat zur Erhöhung der Produktivität der österreichischen Mutterunternehmen beigetragen und Jobs in Österreich gesichert. Für österreichische Unternehmen ergeben sich in den Bereichen Umwelt-, Energie und Verkehrsinfrastruktur auch für die Zukunft besondere Chancen. Profitiert hat auch der Tourismus: Die Zahl der Touristen aus den beigetretenen Mitgliedstaaten hat sich seit 1994 fast verdoppelt. Dank der getätigten Investitionen und Exportzuwächse steigt auch in Österreich das Wachstum. Der Aufholbedarf in Mittel- und Osteuropa bleibt groß. Das macht diese Länder weiterhin zu bedeutenden Absatzmärkten für die Wirtschaft.

Anleger sollen den Prozess als Chance begreifen

An den Finanzmärkten der Aufnahmeländer sollten sich die besseren wirtschaftlichen Perspektiven allerdings positiv auswirken. An den Rentenmärkten läuft der Konvergenzprozess und auch an den Aktienmärkten wird er irgendwann Einzug halten. Als Anleger sollte man die EU-Osterweiterung daher als Chance und nicht als Bedrohung begreifen. Einige Österreich-Aktien bieten sich sogar fast als Alternative für all jene Anleger an, die nicht direkt vor Ort investieren möchten, aber trotzdem von der positiven Entwicklung in osteuropäischen Märkten profitieren wollen.

Die meisten Ängste um die Osterweiterung haben sich nicht bewahrheitet

Die EU ist nicht durch die Erweiterung in eine Krise geraten. Die Osteuropäer überfluteten nicht den österreichischen Arbeitsmarkt, wie es von vielen Politikern befürchtet wurde. Die Erwartung, es werde die Kriminalität und somit die Zahl der Einbrüche und Diebstähle steigen, wird nicht wahr. Sie zerstörten auch nicht das Sozialsystem. Die Befürchtung, die neuen Mitglieder würden sich wirtschaftlich nicht an das Niveau der alten EU Mitglieder annähern, haben sich nicht bestätigt. So sind sieben der zehn Länder mit dem höchsten Wirtschaftswachstum neue Mitglieder; Lettland bildet darunter mit 4,2 Prozent die Spitze. Glücklicherweise ist Europa auf relativ unproblematische Weise neu zusammengewachsen.

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Der GURU legt los!

Liebe Leser,

das ist mein erster Blogpost auf aktien-guru.at. Ein neuer Finanz- und Wirtschaftsblog zu Themen mit, zumindest teilweise, Österreichbezug. Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Österreich und Europa ist sehr interessant! Einerseits seit Jahren ein Aufeinanderfolgen von Wirtschafts-, Finanz- und Bankenkrisen, andererseits aber, zumindest in den west- und nordeuropäischen Staaten ein stabiles Wirtschaftswachstum und eine geringe Arbeitslosigkeit. Wie passt das alles zusammen? Und wie soll man als privater Anleger handeln, wo ist das Vermögen sicher und bringt trotzdem eine Rendite, die über der Inflationsrate liegt?

All das möchte ich hier darstellen und kommentieren. Ach ja, Kommentare sind natürlich willkommen – aber bitte keine plumpe Werbung, die lösche ich sofort, sondern inhaltlich weiterführende Anmerkungen!

Einige Themen, die man auf diesem Blog erwarten kann:

  • Immobilien kaufen – macht das 2015 Sinn?
  • Aktien – welche sind ein Investment wert und wann soll man sich wieder davon trennen?
  • Gold – die sichere Krisenwährung oder ein großer Medienhype?
  • Handeln mit Devisen – lukrativ, aber auch riskant

So, das mal als kleine Einstimmung. Ich hoffe, vor der Weihnachtszeit noch ein paar interessante Posts zu veröffentlichen.

Bis dann
Euer GURU

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