Investieren in Start-ups – Chancen, Risiken und Strategien
Investitionen in Start-ups üben auf viele Anleger eine besondere Faszination aus. Die Vorstellung, frühzeitig an der Erfolgsgeschichte eines Unternehmens beteiligt zu sein, das später vielleicht zum Marktführer wird, ist verlockend. Tatsächlich kann ein Investment in junge, innovative Unternehmen überdurchschnittliche Renditen abwerfen – doch es ist auch mit besonderen Risiken verbunden. Gerade für Anlegerinnen und Anleger in Österreich bietet sich inzwischen eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich an Start-ups zu beteiligen, sei es direkt, über Plattformen oder über Fonds.
Hohes Wachstumspotential – oder auch nicht
Start-ups zeichnen sich durch ein hohes Wachstumspotenzial aus, oft verbunden mit disruptiven Ideen und neuen Geschäftsmodellen. Der Markteintritt erfolgt meist mit begrenzten Ressourcen, aber klarer Vision. Wer früh investiert, kann mit vergleichsweise geringen Beträgen hohe Beteiligungsquoten erreichen. Doch genau hier liegt auch die Schwierigkeit: Der Großteil aller Start-ups scheitert in den ersten Jahren, sei es am Markt, an der Finanzierung oder an internen Problemen. Ein Totalausfall des eingesetzten Kapitals ist daher keine Seltenheit – weshalb Start-up-Investments nur einen kleinen Teil des Gesamtportfolios ausmachen sollten.
In Österreich hat sich in den letzten Jahren eine lebendige Gründerszene entwickelt. Vor allem Wien, Graz und Linz gelten als Hotspots für Technologie- und Digitalunternehmen, auch staatlicherseits gibt es diverse Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote. Zahlreiche Start-ups suchen aktiv nach privaten Investoren – sogenannte Business Angels –, die neben Kapital auch Know-how und Netzwerke einbringen. Für weniger erfahrene Anleger gibt es digitale Beteiligungsplattformen, die den Einstieg erleichtern und Streuung ermöglichen. Alternativ bieten spezialisierte Venture-Capital-Fonds Zugang zu einem diversifizierten Portfolio junger Unternehmen, allerdings meist mit höheren Mindestbeträgen.
Wer in Start-ups investieren möchte, sollte einige Punkte beachten: Eine gründliche Prüfung des Geschäftsmodells, des Gründerteams und des Marktpotenzials ist unerlässlich. Ebenso wichtig ist die Frage nach der Exit-Strategie – also wie und wann sich die Beteiligung gerade in einer Krisensituation wieder in liquides Kapital umwandeln lässt, etwa durch einen Verkauf an Investoren oder einen Börsengang. Geduld ist essenziell, da Erfolge oft viele Jahre auf sich warten lassen und das Kapital in der Zwischenzeit gebunden bleibt.
Zudem empfiehlt es sich, mehrere Beteiligungen einzugehen, um das Risiko zu streuen – gerne auch außerhalb des Landes, Gründerwettbewerbe, die es bspw. in Deutschland in nahezu jedem Bundesland gibt, sind eine gute Idee, um nach attraktiven Firmen Ausschau zu halten. Hier eine Übersicht für Niedersachsen. Statt auf das „eine“ Start-up zu setzen, ist es klüger, sich breiter aufzustellen – so können die Erfolge einiger Projekte die Verluste anderer ausgleichen. Auch steuerliche Aspekte sollten bedacht werden: In Österreich sind bestimmte Beteiligungsformen mit steuerlichen Vorteilen verbunden, etwa durch das Beteiligungsfreibetragsmodell oder Förderinitiativen – bei einem Einstieg im Ausland ist dies nicht immer möglich.
Wer sollte das Investment riskieren?
Fazit: Start-up-Investments sind keine Anlage für sicherheitsorientierte Sparer, sondern für risikobewusste Investoren mit einem langen Atem und echtem Interesse an Innovation. Gerade bei Exits aus dem universitären Umfeld kann man bereits für kleine Beträge einsteigen. Wer sich gut informiert und gerne auch die einschlägigen VR-Magazine liest, das Risiko versteht und strategisch vorgeht, kann Teil spannender Entwicklungen werden – und im besten Fall von einer echten Erfolgsstory profitieren. Denn: Wer hätte nicht gerne am Anfang bei Tesla investiert???