Forex Trading in Österreich – alternative Geldanlage?

Risikofreudig oder Sicherheitsfanatiker? Von Vorteil ist, dass es auf dem Markt für jeden Typus ein geeignetes Angebot gibt. In diesem Artikel werden sowohl sichere als auch spekulative Möglichkeiten zu Geldanlagen dargestellt.

Forex Trading als lukrative Anlagechance

Forex (Devisenhandel) beschreibt den Handel mit fremden Währungen. Das Traden hat in den letzten Jahren vor allem in den privaten Haushalten immens an Bedeutung gewonnen. Das Prinzip beim Trading ist relativ einfach: Man soll eine Spekulation auf Währungen tätigen. Erwartet man, dass der Dollar steigt, so sollte man das Guthaben von Euro in Dollar wechseln und abwarten, bis der Kurs sich entsprechend entwickelt – um zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinn in die Eurowährung zurückzutauschen.

Geldanlage 2015

Geldanlage 2015

Warum Forex Trading so beliebt ist

  • Voraussetzungen sind PC, Internet und ein Account bei einem Broker, der die Transaktionen abwickelt
  • Es müssen nur wenige Voraussetzungen erfüllt sein – Internet und PC, Startkapital (in der Regel 100 Euro ausreichend) und einen Forex-Account.
  • Hoch spekulatives Geschäft – mit Forex Trading können relativ schnell extrem hohe Gewinne eingefahren werden.

Geringe Einsätze können bereits hohe Gewinne generieren

In der Regel setzt der Broker beim Einsatz des Traders einen Hebel ein (z.B. 100:1). Das heißt, dass er dem Teilnehmer ein Vielfaches des Einsatzes leiht und zur Verfügung stellt. Der Einsatz ist nur eine Art von Sicherheitsleistung, welcher als Margin bezeichnet wird.

Aktuelle Information uns psychologische Aspekte

Das Schärfen des Weitblicks ist enorm wichtig. Man soll die Wirtschaft und die Außenpolitik im Auge behalten, da die Währungskurse empfindlich und mannigfaltig in ihrer Reaktion sind. Viele Experten sind der Meinung, dass Forex als spekulatives Geschäft zumindest zu 50 Prozent von der geistigen Verfassung des Anlegers abhängt.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass dieses Geschäft es erlaubt, in kurzer Zeit astronomische Gewinne einzufahren, besonders wenn man eine richtige Strategie entwickelt hat. Man sollte relativ viel Zeit investieren, bis man die Begrifflichkeiten versteht und über das nötige Gespür verfügt.

Tagesgeld

Als Anlageform klingt ein Tagesgeldkonto äußerst angenehm und nahezu verlockend: flexibel, unabhängig und äußerst sicher. Im Gegensatz zum Festgeld oder zum Sparbuch genießt man beim Tagesgeldkonto sehr große Freiheiten. Es können aber keine hohen Gewinne eingefahren werden, da die Zinsen nicht sehr hoch ausfallen. Aktuell sprechen nicht allzu viele Argumente für eine Anlage in Tagesgeld. Die Sparzinsen bewegen sich unterhalb der Inflationsrate, wenn man Glück hat auf dem Niveau der Inflationsrate. Im Endeffekt ist keine Wertsteigerung des Geldes derzeit möglich.

Derzeit beträgt der durchschnittliche Zinssatz bei Tagesgeldern in Österreich nicht einmal mehr 0,75 Prozent. Das Tagesgeld eignet sich womöglich nur zur Werterhaltung, und auch das nur bedingt. Es wird im 2015 keine marginale Zinserhöhung erwartet. Um diese maue Zeit zu überbrücken, könnte man ein Festgeldkonto für sechs bis 12 Monate in Betracht ziehen, um über dem Inflationsniveau zu bleiben oder das sog. Zins-Hopping betreiben. Dies ist jedoch mit einem nicht zu verachtenden Aufwand verbunden.

Festgeld

Das Festgeld ist eine solide, sichere und einigermaßen lukrative Möglichkeit. Längere Laufzeiten führen zu attraktiven Festgeldzinsen, normalerweise wirft ein fünfjähriges Festgeldkonto zwischen 2,0 und 4,0 Prozent Zinsen p.a. ab. Dafür hat man während dieses Zeitraums keine Verfügungsgewalt über das Kapital.

Aktuell ist die Lage in Österreich vor allem deshalb wenig vorteilhaft, da wir uns in einer Niedrigzinsphase befinden. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass der Leitzins der EZB auf einem Rekordtief ist (0,15 Prozent). Aus dem Wortlaut vom EZB-Chef Mario Draghi vor kurzer Zeit ist zu deuten, dass die Europäische Zentralbank aller Voraussicht nach nicht vorhat, den Leitzinssatz vor Anfang 2017 langsam wieder anzuheben.

Sparbuch

Sparbücher sind in Österreich beinahe schon heilig, da Sparbücher lange Zeit als Anlageform Nummer 1 galten. Heutzutage genießt diese Anlageform ein sehr zweifelhaftes Ansehen. Hohe Sicherheit ist immer an niedrige Zinsen gekoppelt.
Aktuell liegen diese zwischen 0,05 und 2,2 Prozent je nach Anlagedauer und Anlagebetrag. Wenn man die Inflationsrate betrachtet, wird man feststellen, dass kaum ein Unterschied auszumachen ist. Manchmal sind sogar die Zinssätze geringer als die Inflation. Das heißt, dass das eingesetzte Kapital an Wert verliert.

Wie sicher ist Tages, Festgeld oder Sparbuch?

Eine sichere Anlageform wird genau deshalb ausgewählt, um das Kapital zu wahren, mit Abstrichen bei der Rendite. Dafür ist die Einlagensicherung da. Es handelt sich um eine gesetzliche Vorschrift, die innerhalb der EU gilt. Dadurch sind Einlagen bis zu 100.000 Euro zu 100 Prozent abgesichert, ein Verlust ist also ausgeschlossen. Hier kann man also unbesorgt sein Geld anlegen – verzichtet aber auf die hohen Renditechancen des Forexhandels. Die Einlagensicherung betrifft sowohl das Tagesgeld- als auch das Festgeld- und das Sparbuchanlagen innerhalb der EU.

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Österreichs Goldreserven

Nach offiziellen Angaben besitzt der österreichische Staat 280 Tonnen Gold. Das entspricht rund acht Milliarden Euro. 80 Prozent davon (ca. 150 Tonnen) sollen in Tresoren der Bank of England in London lagern, drei Prozent in der Schweiz und nur 17 (rund 50 Tonnen) davon befinden sich im Inland bei der Münze Österreich. Dieses Gold ist auch Gegenstand der laufenden Prüfung des Rechnungshofes (RH).

Rohstoffe 2015

Rohstoffe 2015

Nach Deutschland fürchtet nun auch Österreich um die Sicherheit seiner im Ausland verwahrten Goldreserven. Man zweifelt, ob das österreichische Edelmetall tatsächlich in den Tresoren der britischen Hauptstadt komplett in physischer Form vorhanden ist.

Österreich will Überprüfung der Goldreserven

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) zwingt nun auch die Österreichische Nationalbank (OeNB) zu einer Überprüfung und Rückführung der im Ausland verwahrten österreichischen Goldreserven. Der öffentliche Druck in Österreich offenbar so groß geworden, dass der Rechnungshof im Zuge seiner Prüfung der OeNB Mitarbeiter nach London schickt, um die dort eingelagerten Goldreserven zu sichten und zu inventarisieren. Die Prüfung hat bereits stattgefunden und alles sei in Ordnung, so ein Sprecher der OeNB. So sei der Goldbestand, die Seriennummern der Barren und die Qualität überprüft.

Welche Geschäfte wickeln sich ab?

Wie nun das österreichische Portal DerStandard schreibt, ist ein Teil oder sogar der gesamte Bestand an staatlichem Gold verliehen. Es ist Tatsache, dass die österreichische Zentralbank (OeNB) durchschnittlich 30 Millionen Euro im Jahr über das Leihgeschäft mit Gold verdient. Normalerweise ist die „gold lease rate“, also das, was man für verliehenes Gold bekommt, sehr niedrig. Daraus lässt sich schließen, dass ein beträchtlicher Teil, wenn nicht der gesamte Goldbestand, verliehen sei.

Viele Notenbanken ermöglichen ausgewählten Geschäftsbanken ein lukratives Geschäft mit ihrem Gold. Die Theorie lautet: Die Banken leihen gegen Gebühr das physische Gold bei einer Zentralbank, verkaufen es am Markt und legen den Erlös verzinst an. Später kaufen sie das Gold wieder ein, um es der Zentralbank zurückzugeben.
Solange der Goldpreis fällt, ist das ein profitables Geschäft. Verluste drohen, sobald der Goldpreis rasant steigt – oder wenn am Markt nicht genügend Gold zu finden ist, um die Schuld in Form von Goldbaren bei der Notenbank wieder begleichen zu können.

Außerdem machen die Zentralbanken in ihren Bilanzen keinen Unterschied zwischen „Gold“ und „Goldforderungen“. Dabei unterscheiden sich Goldforderungen aus verliehenem Gold ganz erheblich von Goldeigentum. Wie viel Gold tatsächlich in physischer Form vorhanden ist und wie viel als Forderung an eine Gegenpartei, ist völlig unbekannt. Goldforderungen können bei einem Konkurs der Banken Not leidend werden.

Bundesbank holt immer mehr Gold nach Deutschland

Die Deutsche Bundesbank hat tatsächlich die Rückholung hunderter Tonnen aus Paris und New York eingeleitet. Deutschland will ab 2020 die Hälfte ihrer aktuell 3384 Tonnen an deutschen Goldreserven in eigenen Tresoren in Frankfurt lagern. Dazu müssen in den nächsten Jahren noch knapp 520 Tonnen aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden. Seit 2013 seien 67 Tonnen aus Paris und 90 Tonnen aus New York in die Zentrale der Notenbank überführt worden. Eine Lagerung in Paris ist innerhalb des Eurosystems einfach nicht mehr sinnvoll. Die Deutsche Bundesbank vertraut offenbar nicht mehr der Federal Reserve in New York.

Der Sinn der Goldreserven

Die Eurozone hat gemeinsam rund 10.000 Tonnen – und damit die größten Goldreserven. Die USA haben rund 8000 Tonnen. Gold ist ein wichtiger Teil der Währungsreserven vieler Länder und dient der Diversifikation. Neben der Diversifikation ist es eine Liquiditätsreserve und natürlich hat Gold auch eine vertrauensbildende Funktion. Im Fall eines Zusammenbruchs des weltweiten Finanz- und Währungssystems hilft einer Notenbank nur das Gold im eigenen Tresor beim Aufbau einer neuen allgängigen Währung.

Österreich gehört neben Deutschland, Finnland, Holland und Luxemburg zu den bonitätsstärksten Ländern in der Eurozone. Die Ratingagentur Standard & Poor’s stuft Österreich mit AA+ ein, Moody’s und Fitch adeln das Land jeweils mit der Bestnote Triple A – nicht zuletzt wegen seiner Goldreserven.

Das Interesse, Gold zu kaufen, hat in den letzten Monaten, vor allem aufgrund der Schwäche des Euros, zugenommen. Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen – nicht nur für Zentralbanken, sondern auch für private Anleger.

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Prognose 2015 für Immobilienpreise in Österreich

Die prognostizierte Stimmung am Immobilienmarkt für 2015 in Österreich spricht für die Immobilienkäufer und Mieter. Insgesamt dürfte das Immobilien-Angebot steigen und bei einer insgesamt gleich bleibenden bis leicht rückläufigen Immobilien-Nachfrage wird generell das Preisniveau von Immobilien eher nachgeben. Die Preise bei Wohnungen in Top-Lagen und im untersten Preissegment werden allerdings weiter steigen. Sinkende Immobilienpreise werden vor allem am Stadtrand und auf dem Lande erwartet. Grundstückspreise dagegen könnten auch weiterhin ansteigen. Gewerbeimmobilien-Mieter sind in einer sehr guten Verhandlungsposition. So sehen die Makler die stärksten Preisrückgänge bei Geschäftslokalen, Büros und Firmenobjekten.

Immobilien 2015

Immobilien 2015

Mietpreise steigen vor allem in Innenstädten

Für 2015 wird erwartet, dass die Nachfrage bei Mietwohnungen in zentraler Lage etwa um 6,8 Prozent steigt – mehr als bei allen anderen Immobilientypen. Zwar soll auch das Mietwohnungsangebot in zentralen Lagen um 1,8 Prozent steigen. Die hohe Nachfrage ist der Grund für eine Preissteigerung bei den Mietzinsen um 3,1 Prozent.
Die Mietwohnungen am Stadtrand werden zwar um 1,6 Prozent stärker nachgefragt als im vergangenen Jahr, allerdings wächst auch das Angebot um den gleichen Prozentsatz. Daher sollen die Mieten nur leicht um 0,4 Prozent steigen.

Preise für Eigentumswohnungen steigen in Top-Lagen, sinken auf dem Land.

Gerade in den Ballungsräumen ist die Nachfrage weiterhin hoch. In Wien wird z. B. ein Bevölkerungswachstum von 10 Prozent bis zum Jahr 2024 prognostiziert. Damit die Nachfrage gedeckt wird, sind jährlich 10.000 neue Wohnungen erforderlich. Für 2015 rechnet man mit einer Nachfrage von Eigentumswohnungen in zentralen Lagen von 4,5 Prozent bei einem Angebot von lediglich 1,1 Prozent. Daher wird ein Preisanstieg von etwa 2,5 Prozent erwartet. Das hohe Preisniveau gilt auch für die anderen Großstädte wie Salzburg, Graz oder Vorarlberg. Die Experten rechnen mit einer Seitwärtsbewegung.

Am Stadtrand dagegen wächst die Nachfrage lediglich um 0,6 Prozent bei einem steigenden Angebot um 1,8 Prozent. Die Preise sollen entsprechend um -0,9 Prozent sinken. In Landgemeinden sollen die Preise sogar noch stärker fallen.

Grundstückspreise steigen auch 2015

Im Gegensatz zu den anderen Immobilienpreisen sind bei Grundstückspreisen durchaus Preisanstiege zu erwarten, obwohl diese in den vergangenen Jahren in den Ballungsräumen und im Vorarlberg bereits kräftig angestiegen sind. Die Nachfrage gerade nach Grundstücken für Einfamilienhäuser ist sehr hoch.
Preiseinbruch bei Gewerbeimmobilien

Massive Preiseinbrüche im Ausmaß von 5,4 bis 7,1 Prozent zeichnen sich nach Meinung der Makler bei Gewerbeimmobilien ab. Geschäftslokale dürften um 5,7 Prozent günstiger anzumieten sein – ausgenommen Toplagen und Shoppingcenter. Für Büroflächen wird ein Preisrutsch von 5,2 Prozent erwartet. Firmengebäude und Betriebsgrundstücke dürften sich um je 4,7 Prozent billiger werden.

Immobilienpreise: Auch das Preissegment ist entscheidend

Während Immobilien im oberen Preissegment um 3,8 Prozent weniger kosten, sinken die mittleren Preise um 1,8 Prozent. Bei den verhältnismäßig teuren Immobilien ist der Markt inzwischen gesättigt, da hier in den vergangenen Jahren viel gekauft wurde. Im unteren Immobilienpreissegment sollen die Preise dagegen um 0,3 Prozent geringfügig steigen – hier gibt es vor allem im Großraum Wien noch einen gewaltigen Bedarf.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Wirtschaftsprognose 2015 mit Informationen zu den derzeit günstigen Baugeldkonditionen.

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Euro droht Parität zum Dollar

Europa braucht eine schwache Währung und die Europäische Zentralbank wird dafür sorgen, dass der Euro abgewertet wird. Nach Ansicht von Devisenmarktexperten wird die europäische Einheitswährung bis Ende 2017 fast auf Parität zum Dollar zurückfallen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres beschleunigte die Gemeinschaftswährung ihre Talfahrt und fiel letzte Woche auf ein Neunjahrestief von 1,1755 Dollar nach fast 1,40 Dollar noch im Mai 2014.

Warum fällt der Euro so stark?

Starke Wirtschaft und attraktive Zinsen in den USA

Als Hauptgrund kann man auf der einer Seite das Wiedererstarken der USA nennen. Die Erschließung neuer Schiefergas- und Ölvorkommen wird Amerika in den kommenden Jahren unabhängig von Energieimporten machen. Durch erheblich niedrigere Energiekosten wird es zu einem Aufschwung der US-Wirtschaft und zu einem Boom auf dem Arbeitsmarkt kommen. Das unterstützt auch den Dollar.

Die Wirtschaftserholung in den USA und die in absehbarer Zeit wieder steigenden Zinsen locken Anleger und schieben US-Renditen an. Es tun sich außerhalb des Euro-Raumes lukrative Anlagemöglichkeiten auf, die Chancen auf Wechselkursgewinne steigen. So könnten sich europäische Investoren auf der Suche nach einer höheren Rendite wieder verstärkt den USA zuwenden. Damit vergrößert sich das Gap zwischen den USA und Europa weiter.

EZB und die Bekämpfung der Deflation

Auf der anderen Seite stehen die Probleme in der Euro-Zone. Eine befürchtete Geldschwemme durch die EZB zur Wiederbelebung der Wirtschaft des Euroraums und Deflations-Bekämpfung sowie die politische Unsicherheit rund um Griechenland belasten stark den Euro.

Das primäre Ziel der EZB ist das Erhalten der Preisstabilität. Bei zu niedrigen Inflationsraten besteht die Gefahr, in eine Deflation abzurutschen. Einer Deflation muss man mit niedrigeren Zinsen entgegentreten. Das Problem ist, dass der Gesamtrefinanzierungssatz, zu dem die Banken ihre Kredite nehmen können, nicht negativ sein kann. Deshalb ist der Spielraum der Zentralbank hier viel begrenzter. Darum ist es auch so wichtig, eine Deflation gar nicht erst zuzulassen.

Deflation in der Volkswirtschaft bedeutet, dass die Umsätze in dieser Volkswirtschaft rückläufig sind, was sich negativ auf das Investitionsvolumen auswirkt. Dies wiederum drückt die Einkommensentwicklung. Die reale Schuldenlast und die reale Verzinsung steigen an und all dies beeinträchtigt das Wachstum. Das Szenario einer langfristigen Stagnation wie in Japan wäre für Europa keine sinnvolle Perspektive. In Europa würde eine Phase einer langen Stagnation zu einer massiven Erhöhung der Arbeitslosigkeit mit allen massiven sozialen und politischen Effekten führen, was wir leider auch jetzt beobachten können.

Geldpolitische Maßnahmen der EZB

Die EZB ergreift Maßnahmen zur Bekämpfung der Deflationsgefahr. Darunter fällt der Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank. Damit sollen langfristige Zinsen gedrückt und die Kreditvergabe in Europa angeregt werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass die EZB aktiver am Markt Wertpapiere aufkauft. Der dritte Schritt wäre, dass man dieses Kaufprogramm ausweitet auf andere Aktiva, also zum Beispiel auf Unternehmensanleihen und Staatsanleihen. In diese Richtung bewegt sich die aktuelle Diskussion in der EZB. Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank und Mitglied des EZB-Rats, des zinspolitischen Gremiums der EZB, ist der Meinung, dass die Geldpolitik allein ein schwacher Hebel ist, aber eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung für wirtschaftliche Belebung.

Konjunkturprogramm für Österreich

Wenn die Inflation in der Eurozone insgesamt steigt, werden nicht alle profitieren. Österreich ist in einer etwas anderen Lage – die Inflationsrate liegt bei 1,7 Prozent, die Arbeitslosigkeit ist niedriger als im Schnitt des Euroraums. Da es eine starke Verflechtung zwischen allen Mitgliedstaaten gibt, macht sich ein Rückgang der Exporte in Länder, die in einer Stagnation feststecken, bemerkbar.

Großunternehmen haben derzeit in Österreich keine Probleme bei der Finanzierung, sie kommen zu rekordniedrigen Zinsen an Kredite. Die Nachfrage von Krediten im Klein- und Mittelbereich soll angeregt werden. Der Plan von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker baut darauf auf, durch öffentliche Ausgaben die private Investitionstätigkeit anzustoßen. Sollte das gelingt soll, müssen alle interessierte Unternehmer an billige Kredite kommen.

Das große Aufkaufprogramm der EZB

Die bevorstehende geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank ist für 22. Januar festgelegt. Dem EZB-Präsident Mario Draghi fehlt es nicht an Gründen, noch in diesem Monat mit dem Ankauf von Staatsanleihen, sog. quantitativer Lockerung (QE) in der Eurozone zu beginnen – vorausgesetzt, er bekommt das Griechenlandproblem in den Griff. Deutschland lehnt die Staatsanleihenkäufe ab. Jeder hat ein Interesse, das es bald zu einer Entscheidung kommt, woraus sich ein möglichst gemeinsames Vorgehen der EZB ergibt. Denn es gibt alle möglichen Spekulationen an den Märkten, und die Notenbank sollte möglichst rasch Klarheit über ihre Strategie schaffen.

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