Prognose für 2015: Inflation, Zinsen, Gold

Unsere Prognose für das Jahr 2015: Inflation in der Euro-Zone, Zinsentwicklung in der Baufinanzierung und Goldpreisentwicklung

Die Inflation in der Euro-Zone ist schon länger rückläufig und dies wird durch die fallenden Rohstoffpreise begründet. Dies treibt Rückgänge bei den Energiepreisen, was sich wiederum auf dem Niveau des Verbraucherindexes niederschlägt. Das reale Einkommen der Haushalte steigt und mittelfristig erhöht sich die Nachfrage nach lokalen Gütern. Die jetzige Situation erhöht die Deflationsrisiken und schwächt die Konjunktur. Die rückläufige Kreditvergabe beeinflusst ebenfalls negativ die Konjunktur: Die Realwirtschaft hat immer weniger Euro zur Verfügung, was auf Kosten der Investitionen und der Konsumausgaben geht und die Diskussionen um befeuert.

Die jährliche Inflationsrate in der Euro-Zone könnte im nächsten Jahr wieder auf 0,7% bis 0,9% steigen. Eine Rohstoffpreisstabilisierung insbesondere in Euro sowie der Preisdruck, der sich aus der Abwertung vom Euro ergeben wird, unterstützen solch einen Inflationsverlauf. Sollten die Inflationszahlen für 2015 schwächer ausfallen, steigt der Handlungsdruck auf die EZB erneut. Fallen die Preissteigerungen jedoch wie erwartet aus, sollte sich der Handlungsdruck der EZB reduzieren.

EZB setzt weiter auf Niedrigzinsen

Geldanlage 2015

Geldanlage 2015

Das eigentliche Ziel von EZB-Präsident Mario Draghi ist aber nicht nur die Belebung der Kreditvergabe im Euroraum sondern auch die Abwertung vom Euro. Die Europäische Zentralbank hat in ihrer Sitzung im September 2014 die Leitzinsen weiter gesenkt. Sie betragen nur noch 0,05 Prozent. Ein schwächerer Euro wird die Exportindustrien der weniger wettbewerbsfähigen Länder beleben. Die Waren europäischer Exporteure werden billiger auf dem Weltmarkt. Durch die letzten Leitzinssenkungen und die Ankündigung des Programms zum Ankauf von Anleihen, fiel der Eurokurs von 1,36 Dollar auf 1,27 Dollar.

Niedrige Baugeldkonditionen

Immobilien 2015

Immobilien 2015

Unter der extrem niedrigen Verzinsung leiden vor allem die Sparer. Immer mehr enttäuschte Menschen kaufen deswegen Immobilien – einerseits mit Eigenkapital, aber über eine Hypothek,  unterstützt durch extrem tiefe Hypothekenzinsen. Immobilienkäufer sollten sich bei ihrer Finanzierung deshalb Zinsbindungen von 15 Jahren und länger sichern und eine hohe Tilgung wählen, da die Bauzinsen wahrscheinlich in den nächsten Monaten auf niedrigem Niveau bleiben werden. Das treibt die Preise für Immobilien in die Höhe. Solange die EZB die Geldpolitik weiter lockert, könnte sich dieser Trend weiter verstärken und in einigen Jahren zu großer Enttäuschung bei denjenigen führen, die zuletzt in den Markt eingestiegen sind. Denn wenn die Immobilienpreise wieder nachgeben, verliert man Geld.

Prognosen zur Goldpreisentwicklung 2014

Rohstoffe 2015

Rohstoffe 2015

Dollar und Zinsen sind wichtige Einflussfaktoren für den Goldpreis. Eine ungeschriebene Regel besagt, dass wenn der Dollar gegenüber anderen Währungen an Wert gewinnt, der Goldpreis in annähernd gleichem Maße verliert – und umgekehrt. Der Hintergrund: Gold notiert in Dollar. Ein schwacher Dollar kann den Goldpreis nach oben treiben, weil der sinkende Außenwert des Dollar zu einer größeren Kaufkraft in Nicht-Dollar-Ländern führt. Im Umkehrschluss kann ein starker Dollar den Wert des Edelmetalls durch die sinkende Nachfrage drücken.

Ein anderer wichtiger Preisfaktor ist das Zinsniveau. Denn wer in Gold investiert, erhält keine Zinszahlungen. Das heißt: Je höher das Zinsniveau, desto unattraktiver wird das Goldinvestment. Steigende Zinsen können also zu sinkenden Goldpreisen führen – und umgekehrt. Der starke Dollar und die Zinssteigerungserwartungen in Verbindung mit den positiven Konjunkturdaten aus den USA drücken den Goldpreis. Für die kommenden zwölf Monaten wird einen um 20 Prozent fallenden Goldpreis erwartet. Für das zweite Quartal 2015 wird einen Kurs von nur noch 1050 Dollar prognostiziert.

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Rosneft Chef Setschin im Interview zu Sanktionen gegen Russland

Igor Setschin ist der breiten Öffentlichkeit als jetziger Chef des russischen Ölriesen Rosneft bekannt. Unter seinem Vorstand wurde die staatliche Rosneft zum größten Ölkonzern in Russland, der heute etwa fünf Prozent des weltweiten Bedarfs fördert. Setschin ist außerdem Sekretär der Präsidentenkommission für die Entwicklung des Energiesektors.

Igor Setschin gilt als einer der engsten Vertrauten vom Präsidenten Wladimir Putin. Obwohl er seit 2012 keinen politischen Posten mehr bekleidet, wird er als der zweitmächtigste Mann Russlands gehalten. Ohne den Chef vom weltgrößten an der Börse notierten Ölproduzenten Rosneft läuft nichts im russischen Ölsektor – auch wenn er selbst seine Macht am liebsten abstreitet. So erklärt er neulich in einem Interview mit der „Welt“: „Wir sind der größte Steuerzahler im Land. So gesehen verstehe ich die Verantwortung, die ich habe.“ Doch dass man ihn als zweitwichtigsten Mann im Staat bezeichnet, darüber könne er nur lachen.

Setschin: Man kann Putin nicht unter Druck setzen

Zugleich warnt Setschin die Welt vor Putin: Es sei lächerlich zu glauben, dass irgendjemand einen Druck auf den russischen Präsidenten ausüben könnte. Selbst den fallenden Ölpreis könne Russland auffangen: „Rosneft hat genug Elastizität und Vorrat. Der Preis von 60 Dollar passt uns also auch.“ Einige teure Projekte müsste das Unternehmen dann allerdings verschieben. Die fallenden Ölpreise sind auf fundamentale und situative Faktoren zurückzuführen, die zu der bestehenden Situation geführt haben. So sei das Überangebot, der unstabile Dollar-Kurs und die Fördersteigerung bei Shale-Öl für den Preisverfall verantwortlich. In der Zukunft ist die zurückgehende Produktion diejenige, die den Preis nach unten treiben.

US-Politik beschleunigen Russlands Kooperation mit China

Die US-Regierung verhängte im Zuge der Krise in der Ukraine 2014 Sanktionen, die sich, neben der Finanz- und Rüstungsindustrie, erneut gegen die Ölkonzerne richteten. Die Ausbeutung von Öl aus schwer zugänglichen Quellen sei hart getroffen. Rosneft klagt gegen die Sanktionen vom Westen und es laufen gerichtliche Verhandlungen. Allerdings können solche Maßnahmen Russlands Hinwendung zu Geschäften mit China beschleunigen. So sucht der Staatskonzern nach neuen Partnern. Noch ist unklar, wie sich die Sanktionen konkret auswirken. Man rechnet mit steigenden Kosten ,verschobenen oder sogar ausgefallenen Projekten. Vor allem würde sich längerfristig dies auf die Ölproduktion und die Modernisierung der Anlagen auswirken.

Die verhängten Strafmaßnahmen betreffen Setschin persönlich, da er eine Visa-Sperre und Kontosperren beinhalten. So darf er nicht in die USA einreisen, was ihm natürlich schwerfalle, da er Freunde dort habe. Ansonsten verfüge er in den USA weder über Vermögen noch über Konten. Das gesamte Interview können Sie hier auf Welt.de nachlesen.

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Österreich profitiert von der Osterweiterung

Nach der Osterweiterung liegt Österreich nicht mehr an der Peripherie in der Europäischen Union, sondern im Zentrum Europas. Die Wirtschaft und die Bevölkerung Österreichs profitieren stark von der Integration Mittel- und Osteuropas, vor allem durch Handelseffekte.

Die Exporte in die neuen Märkte der EU sind bedeutend gewachsen. Fast ein Viertel der Exporte gehen nach Mittel- und Osteuropa. Der Außenhandel mit diesen Ländern ist somit ein Garant für Österreichs wirtschaftlichen Wohlstand.

österreich Flagge

Es werden mehr als 7000 Arbeitsplätze pro Jahr zusätzlich geschaffen, die Inflationsrate sinkt pro Jahr um 0,2 Prozentpunkte. Das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften kann sowohl durch Investitionen in Osteuropa als auch durch den Ausbau der Produktionskapazitäten in Österreich genutzt werden.

Österreich als Top-Investor in die neuen Mitgliedsstaaten

Darüber hinaus ist die Alpenrepublik in zahlreichen mittel- und osteuropäischen Ländern der größte bzw. unter den größten Direktinvestoren. Das hat zur Erhöhung der Produktivität der österreichischen Mutterunternehmen beigetragen und Jobs in Österreich gesichert. Für österreichische Unternehmen ergeben sich in den Bereichen Umwelt-, Energie und Verkehrsinfrastruktur auch für die Zukunft besondere Chancen. Profitiert hat auch der Tourismus: Die Zahl der Touristen aus den beigetretenen Mitgliedstaaten hat sich seit 1994 fast verdoppelt. Dank der getätigten Investitionen und Exportzuwächse steigt auch in Österreich das Wachstum. Der Aufholbedarf in Mittel- und Osteuropa bleibt groß. Das macht diese Länder weiterhin zu bedeutenden Absatzmärkten für die Wirtschaft.

Anleger sollen den Prozess als Chance begreifen

An den Finanzmärkten der Aufnahmeländer sollten sich die besseren wirtschaftlichen Perspektiven allerdings positiv auswirken. An den Rentenmärkten läuft der Konvergenzprozess und auch an den Aktienmärkten wird er irgendwann Einzug halten. Als Anleger sollte man die EU-Osterweiterung daher als Chance und nicht als Bedrohung begreifen. Einige Österreich-Aktien bieten sich sogar fast als Alternative für all jene Anleger an, die nicht direkt vor Ort investieren möchten, aber trotzdem von der positiven Entwicklung in osteuropäischen Märkten profitieren wollen.

Die meisten Ängste um die Osterweiterung haben sich nicht bewahrheitet

Die EU ist nicht durch die Erweiterung in eine Krise geraten. Die Osteuropäer überfluteten nicht den österreichischen Arbeitsmarkt, wie es von vielen Politikern befürchtet wurde. Die Erwartung, es werde die Kriminalität und somit die Zahl der Einbrüche und Diebstähle steigen, wird nicht wahr. Sie zerstörten auch nicht das Sozialsystem. Die Befürchtung, die neuen Mitglieder würden sich wirtschaftlich nicht an das Niveau der alten EU Mitglieder annähern, haben sich nicht bestätigt. So sind sieben der zehn Länder mit dem höchsten Wirtschaftswachstum neue Mitglieder; Lettland bildet darunter mit 4,2 Prozent die Spitze. Glücklicherweise ist Europa auf relativ unproblematische Weise neu zusammengewachsen.

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