Wie funktioniert der Leerverkauf von Aktien?

Aktien-Guru Aktien 3aBeim Leerverkauf einer Aktie handelt es sich um den Verkauf von Aktien am Aktienmarkt (im Gegensatz zum Leerverkauf von z. B. Futures am Terminmarkt), die sich aktuell nicht im eigenen Besitz befinden. Die Aktien werden zu diesem Zweck üblicherweise von einem Broker geliehen. Der Leerverkäufer ist jedoch verpflichtet, die Aktie zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückzukaufen und sie somit wieder in den Besitz des Verleihers zu bringen.

Als Entschädigung für die Ausleihe erhalten die Broker vom Leerverkäufer eine entsprechende Gebühr. Alle laufenden Auszahlungen aus der Aktie (z.B. Dividende) müssen an den ursprünglichen Eigentümer des Wertpapiers ersetzt werden. Der Gewinn aus dem Leerverkauf einer Aktie ist der Differenzbetrag zwischen Verkaufs- und späterem Rückkaufkurs, abzüglich der in der Zwischenzeit geleisteten Auszahlungen aus dem Wertpapier. Der Besitzer der Aktie muss dabei nicht darüber informiert werden, dass sein Wertpapier in einen Leerverkauf verwickelt ist. Will er selber verkaufen, dann leiht sich der Broker die Aktie aus einem anderen Portfolio und verkauft diese, anstelle der leer verkauften Aktie.

Wie funktionieren Leerverkäufe?

Der Leerverkäufer verkauft die Papiere heute, die er dann zu einem späteren Zeitpunkt am Markt zurückkaufen muss. Ist der Preis, den der Leerverkäufer zahlt, um die Aktien zurückzukaufen gesunken, so hat er einen gewinnbringenden Trade gemacht (ausgenommen Leihgebühren/Kommission). Ist der Preis gestiegen, so hat er einen Verlust bringenden Trade gemacht.
Theoretisch ist die Menge des Gelds, das der Leerverkäufer verlieren kann, nicht begrenzt. Genauso kann der Preis der Aktie beim Rückkauf unendlich steigen.

Können Leerverkäufer tatsächlich den Markt beeinflussen?

Hier gehen die Meinungen der Experten sehr auseinander. Während die einen den Einfluss von Leerverkäufern auf die Kurse der betroffenen Aktien komplett ausschließen, weisen andere auf Folgendes hin: Leerverkäufer machen nur dann einen Gewinn, wenn der Kursverfall der Papiere, auf den sie ja wetten, auch tatsächlich eintritt. Sie werden daher alles tun, um die Kursentwicklung in die von ihnen gewünschte Richtung zu lenken, etwa indem sie gezielt negative Informationen streuen. Gerade in Zeiten von Social Media und Künstlicher Intelligenz gibt es hier unzähliche neue Möglichkeiten!

Fazit

Bei Leerverkäufen spekuliert der Leerverkäufer auf fallende Kurse der jeweiligen Aktie. Maßgeblich für das Ergebnis eines Leerverkaufs ist lediglich die Entwicklung des Aktienkurses sowie die zu entrichtende Leihgebühr. Leerverkäufe werden erfahrungsgemäß bevorzugt in sehr volatilen Marktphasen vorgenommen. Bekanntermaßen fallen Aktienkurse deutlich schneller als sie steigen. Trader, die in den historisch betrachtet häufig auftretenden ruckartigen Abwärtstendenzen (etwa in Zeiten internationaler Krisen) Aktien short handeln, erhoffen sich deshalb hohe Spekulationsrenditen.

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Was ist eigentlich ein Leitzins?

Alle reden von der EZB-Zinspolitik, doch was genau ist eigentlich der berühmte Leitzins?

Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken Kredite bei der Zentralbank aufnehmen können. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank für die Eurozone und legt den Leitzins für diese Region fest.

Der Leitzins hat Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft, da er den Preis für das Geld bestimmt, das Banken verwenden, um Kredite an Unternehmen und Privatpersonen zu vergeben. Durch die Änderung des Leitzinses kann die Zentralbank die Kreditvergabe durch Banken steuern und damit die Wirtschaft beeinflussen.

Wenn die Zentralbank den Leitzins senkt, werden die Zinsen für Bankkredite niedriger, was die Kreditvergabe erhöht und Investitionen und Konsum stimuliert. Dies kann das Wirtschaftswachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen. Wenn die Zentralbank den Leitzins erhöht, werden die Zinsen für Bankkredite höher, was die Kreditvergabe verringert und Investitionen und Konsum hemmt. Dies kann das Wirtschaftswachstum verlangsamen und die Inflation senken.

Es ist wichtig zu beachten, dass die EZB nicht nur den Leitzins als Instrument zur Steuerung der Wirtschaftspolitik verwendet. Die EZB setzt auch andere Maßnahmen wie quantitative Lockerung, Forward Guidance und geldpolitische Signale ein, um das Wirtschaftswachstum und die Inflation zu beeinflussen.

Insgesamt ist der Leitzins ein wichtiges Instrument der Geldpolitik, das von Zentralbanken eingesetzt wird, um die Wirtschaft zu steuern und die Inflation zu kontrollieren.

Zeit für eine Aktualisierung!

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit dem Leitzins ist seine Wirkung auf die Realwirtschaft – also auf Konsum, Investitionen und letztlich das Wirtschaftswachstum. Wenn die Zentralbank den Leitzins erhöht, steigen in der Regel auch die Zinsen für Kredite und Finanzierungen bei Geschäftsbanken. Das betrifft sowohl Unternehmen als auch private Haushalte. Höhere Finanzierungskosten führen dazu, dass weniger Investitionen getätigt werden und Verbraucher eher geneigt sind zu sparen statt Geld auszugeben. Das dämpft die Nachfrage in der Wirtschaft und wirkt bremsend auf das Wachstum. Umgekehrt sorgt ein niedriger Leitzins dafür, dass Kredite günstiger werden, Investitionen attraktiver erscheinen und Konsumverhalten angeregt wird. Diese Steuerungswirkung ist jedoch nicht immer linear oder unmittelbar – oft dauert es Monate, bis Leitzinsänderungen in der Realwirtschaft spürbar werden. Zudem hängt ihre Effektivität auch stark vom Vertrauen der Marktteilnehmer ab. In unsicheren Zeiten – wie bei Finanzkrisen oder geopolitischen Spannungen – kann es sein, dass Zinssenkungen nicht die gewünschte stimulierende Wirkung entfalten. Umso wichtiger ist es, dass Notenbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Entscheidungen transparent kommunizieren und in ein langfristig nachvollziehbares geldpolitisches Konzept einbetten.

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Luxemburger Bankensektor wächst

Allen Unkenrufen über das Ende des klassischen Bankenmarktes zum Trotz gibt es in der EU noch Finanzplätze, die auch unter Coronabedingungen weiter wachsen. Das beste Beispiel hierfür ist der Standort Luxemburg, und hier lassen sich gleich mehrere Trends identifizieren, die musterhaft in der Entwicklung aufgegfriffen wurden und werden. Und das mit einigem Erfolg – etwa 51.000 Beschäftigungsverhältnisse im weiteren Finanzsektor sprechen für sich, hiervon etwa die Hälfte bei Banken im klassischen Sinne, die restlichen im Komplex Fondwirtschaft, Versicherungen und ergänzende Dienstleistungen (Stand 2019, Quelle: https://www.upside-recruitment.eu/de/).

Fokussierung, Clustering, Nachhaltigkeit, Digitalisierung

Um zu den „Megatrends“ zu kommen: Hier lassen sich vier erkennen, die zum Teil bereits seit Jahrzehnten bestehen.

  • Fokussierung – Luxemburg hat seit den 1980er-Jahren systematisch auf die Entwicklung von Portfolios vermögender Privatanleger (Wealth Management) auf der einen Seite, innovativer und seinerzeit erst aufkommender Fondprodukte (etwa im Real Estate Bereich) gesetzt. In beiden Bereichen wurden steuerliche Vorteile bewusst eingesetzt, nicht immer legal, wobei sich das Problem der Steuerhinterziehung bzw. -vermeidung im Zuge der europäischen Integration entschärft hat. Nachdem hier eine Art „kritische Masse“ erzeugt war, setzte eine Eigendynamik ein die dazu führte, dass alle relevanten Finanzakteure in Luxemburg präsent wurden. Getrieben wurde dies in der Endphase auch durch das nun bereits entstandene Talentreservoir.
  • Clustering – Mit der Fokussierung verbunden konzentrierten insbesonders Großbanken ihre entsprechenden Abteilungen gezielt in Luxemburg bzw. übernahmen oder gründeten eigene Bankhäuser (so eine Lizenz notwendig war) oder Fondsstrukturen.
  • Nachhaltigkeit – Ein sehr aktueller Trend ist die Einstufung von Anlagemöglichkeiten als nachhaltig. Immer mehr institutionelle Anlager, aber selbst private Investoren legen hierauf Wert, (teil-)staatliche Investoren sind mitunter sogar gesetztlich dazu verpflichtet, einen gewissen Prozentsatz ihres Portfolios (oder komplette) entsprechend zu investieren.
  • Digitalisierung – Luxemburg hat erkannt, dass eine zeitgemäße Breitbandinfrastruktur das A und O der Digitalisierung ist und liegt hier verglichen mit den deutschen oder britischen Wettbewerbern weit vorne.

Positive Aussichten

Nahezu alle Megatrends werden sich auch und gerade unter Coronabedingungen weiter fortsetzen. Luxemburg hat in diesem Zusammenhang ausgezeichnete Standortbedingungen und ein Momentum aufgenommen – gemäß „The trend is your friend“ – das es vermuten lässt, dass sich diese Entwicklung für die 2020er Jahre fortsetzen wird.

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Wie spart man unter Coronabedingungen?

Ende 2020 untersuchte das Meinungsforschungsinstituts Kantar (früher Emnid) die Folgen der Coronapandemie auf das Verhalten privater Geldanleger. In einer repräsentativen Umfrage kam heraus,. dass bei der Wahl der Geldanlage vor allem die schnelle Verfügbarkeit wichtig sei. So werden aktuell von 20 Prozent der Befragten die Ersparnisse vorzugsweise auf dem Girokonto zwischengelagert, 13 Prozent kaufen lieber Aktien und Fondsanteile und 12 Prozent nutzen ein klassisches Sparkonto. Auch das gibt es: 8 Prozent verwahren mehr Geld zu Hause als vor der Pandemie – hier kann man davon ausgehen, dass diese Klientel einen Zusammenbruch des Bankensystems für möglich hält.

In Deutschland lagen im Sommer 2020 nach Informationen der Union Investment mehr als 2,7 Billionen Euro in Form von Bargeld und Sichteinlagen brach, so nennt man Investitionen in unbefristete und täglich verfügbare Bankeinlagen, wie sie das klassische Sparkonto bietet.

Gleichzeitig haben die Markteinbrüche zu Beginn der Pandemie viele deutsche Anleger dazu angeregt, die niedrigen Kurse am Kapitalmarkt zu nutzen: Es wurden viele neue Depots eröffnet. So gehören Fonds derzeit zu den bevorzugten Geldanlagen der Bundesbürger. Rund 71 Millionen Euro wurden bis Ende September 2020 in Investmentfonds investiert.

https://www.blog.union-investment.de/startseite-blog/finanzwissen/europa-spart.html

Machen Fonds jetzt Sinn?

Sind Fondsanlagen unter den unsicheren Rahmenbedingungen eine gute Entscheidung? Fakt ist, dass insbesondere nach der ersten Welle im Frühjahr 2020 die Sparrate geradezu explodierte, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Sah es dann zuerst danach aus, dass eine massive globale Rezession kommen wird, die alle Wirtschaftssektoren betrifft, hat sich das Bild nun etwas gewandelt: Einerseits wird allerorts mit staatlichen Hilfspaketen (bis hin zur „Bazooka“) Geld in den Markt gepumpt, andererseits sieht es zumindest für die klassischen Industriebereiche nicht so schlecht aus. Die Lieferketten funktionieren weiter, China kauft fleißig, und auch die USA stalisieren sich erkennbar. Bei Dienstleistern sieht es da hingegen ganz anders aus, diese sind jedoch weniger relevant für private Anleger.

Fondsgesellschaften, die ihren Kunden etwa aktiv gesteuerte Fonds anbieten, können gerade in turbulenten Zeiten durch eine genaue Beobachtung des Marktes und proaktives Handeln Verluste vermeiden und die Gewinne erhöhen. Zugegebenermaßen war es nach der ersten Welle schwierig, keine Gewinne mit Aktieninvestments zu erzielen. Doch die Wirkung der staatlichen Hilfsmittel wird nicht ewig andauern, so dass Investitionen wieder zielgenauer zu erfolgen haben – gerade wenn man unterstellt, dass die gegenwärtigen Aktienkurse zumindest teilweise unrealistisch sind. Fondsgesellschaften, die sich vermehrt in Luxemburg (hier wird aktiv nach solchen Investoren gesucht), durch den Brexit auch in Frankfurt ansiedeln, können jedenfalls nicht über einen Rückgang der Nachfrage klagen.

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Der Guru macht weiter!

Lange keine Anlagetipps vom Aktien-Guru mehr bekommen? Stimmt, aufgrund der sehr guten Ergebnisse ist der Guru etwas faul geworden und hat es sich gut gehen lassen. Das gegenwärtige Umfeld ist wieder mehr als interessant – die Zeiten, in denen man sich einfach ausruhen und seinen Aktien beim Wertzuwachs zusehen konnte, diese Zeiten sind jetzt vorbei.

Aber dynamische Märkte, gleich in welche Richtung sie tendieren, bieten eine Menge an Chancen. Und sie machen das Leben interessanter. Bald mehr Infos zu Anlagestrategien für Aktien, die 2019 und 2020 funktionieren werden!

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